Ausschnitt aus der Orgelvesper am 11.11.2012
"Ach wie flüchtig, ach wie nichtig"
Georg Boehm war drei Jahre lang Orgellehrer des noch jugendlichen Johann Sebastian Bachs, als dieser Schüler der Klosterschule im Kloster St. Michaelis bei Lüneburg war.
Der Choral "Ach wie flüchtig, ach wie nichtig ist der Menschen Leben" ruft die Vergänglichkeit all unserer irdischen Bestrebungen und Errungenschaften ins Gedächtnis. In acht Strophen werden in aufzählender Form die Dinge genannt, in die wir sehr viel Energie investieren, angefangen von Gesundheit, Geltungsbedürfnis und Körperpflege ("der Menschen Schöne") bis hin zur Anhäufung materieller Güter ("der Menschen Schätze") und der Suche nach dem Glück. Gegenpol zu dieser Aufzählung flüchtiger Dinge bildet am Ende der letzten Strophe der Fingerzeig: "Wer Gott fürcht', wird ewig stehen". Nur eine ehrfürchtige, aufrichtige Beziehung zu Gott hat über den Tod hinaus Bestand.
Georg Boehm hat dem Choral acht Partiten (quasi Variationen) hinzugefügt. Nach der achten Partita erklingt nochmals der Choral mit vollerem Werk.
Georg Boehm: Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Choral und 8 Partiten
Hermann Baum, Orgel
(Ausschnitt aus der Orgelvesper am 11.11.2012)