Text der Predigt am 24. Januar 2021

Predigt zu Ruth 1, 1-16a

1-2 Zu der Zeit, als das Volk Israel von Richtern geführt wurde, brach im Land eine Hungersnot aus. Darum verließ ein Mann namens Elimelech aus der Sippe Efrat die Stadt Bethlehem in Juda, wo er gewohnt hatte. Er ging mit seiner Frau Noomi und seinen beiden Söhnen Machlon und Kiljon ins Land Moab und ließ sich dort nieder. 3 Doch dann starb Elimelech, und Noomi blieb mit ihren Söhnen allein zurück. 4 Die beiden heirateten zwei Frauen aus Moab, sie hießen Orpa und Ruth. Nach etwa zehn Jahren 5 starben auch Machlon und Kiljon. Nun hatte Noomi keinen Mann und keine Söhne mehr. 6-7 Bald darauf erfuhr sie, dass der HERR sich über sein Volk erbarmt und ihm wieder eine gute Ernte geschenkt hatte. Sofort brach sie auf, um in ihre Heimat Juda zurückzukehren. Ihre Schwiegertöchter begleiteten sie. 8 Unterwegs sagte Noomi zu ihnen: »Geht doch wieder zurück in euer Elternhaus, kehrt um! Möge der HERR euch so viel Liebe erweisen, wie ihr sie den Verstorbenen und mir entgegengebracht habt! 9 Er gebe euch ein neues Zuhause an der Seite eines zweiten Mannes!« Sie küsste ihre Schwiegertöchter. Die beiden fingen an zu weinen 10 und widersprachen ihr: »Nein, wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!« 11 Doch Noomi entgegnete: »Kehrt doch um, meine Töchter! Warum wollt ihr mich unbedingt begleiten? Ich werde keine Söhne mehr zur Welt bringen, die eure Männer werden könnten. 12 Kehrt um, meine Töchter, geht! Ich bin zu alt, um wieder zu heiraten. Und selbst wenn ich die Hoffnung nicht aufgeben würde, ja, wenn ich noch heute Nacht einen Mann bekommen und dann Söhne zur Welt bringen würde: 13 Wollt ihr etwa so lange warten, bis sie erwachsen sind? Wollt ihr euch bis dahin von allen Männern fernhalten und jede Gelegenheit ausschlagen, noch einmal zu heiraten? Nein, meine Töchter! Der HERR hat sich gegen mich gewandt, euch jedoch möchte ich das harte Schicksal ersparen, das mich getroffen hat.« 14 Da weinten die beiden noch mehr. Orpa küsste ihre Schwiegermutter zum Abschied, Ruth aber wollte sie auf keinen Fall verlassen. 15 Da forderte Noomi sie auf: »Schau, deine Schwägerin kehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurück. Geh doch mit ihr!« 16 Aber Ruth erwiderte: »Besteh nicht darauf, dass ich dich verlasse! Ich will mich nicht von dir trennen. Wo du hingehst, da will auch ich hingehen. Wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.

Liebe Gemeinde,
in Berlin gibt es einen Stadtteil namens Moabit. Er war im 17. Jahrhundert als Hugenotten¬siedlung entstanden. Hugenotten nennt man die evangelischen Christen in Frankreich, die unter dem katholischen König Ludwig XIV. grausam verfolgt wurden. Zu Hunderttausenden mussten sie damals fliehen und fanden in anderen europäischen Gegenden Zuflucht. Friedrichsdorf bei Bad Homburg war z.B. ursprünglich eine reine Hugenottenansiedlung. Viele der Hugenotten kamen auf ihrer Flucht auch nach Preußen, und einige siedelten sich in jenem Dorf im Großraum Berlin an, das sie selbst „terre de moab“ nannten, „Moabiterland“, kurz „Moabit“. Wie kamen sie auf diesen Namen? Sie kannten ihre Bibel gut. Und so kannten sie auch die Geschichte, die ich eben als Predigttext vorgelesen habe. Da geht es ja ebenfalls um eine Flüchtlingsfamilie, die im Ausland Zuflucht fand, und zwar im Land der Moabiter, einem Volk, das östlich vom Toten Meer lebte. So wurde den Hugenotten das Wort „Moabiterland“ zum Inbegriff eines neuen Lebens nach der Flucht, zum Inbegriff neuer Heimat in der Fremde.
Und damit sind wir auch wieder mitten in der Geschichte unseres Predigttextes gelandet. Sie ereignete sich vor mehr als 3 Jahrtausenden zur Zeit der Richter. Der Israelit Elimelech lebte damals mit seiner Frau Noomi in Bethlehem in Juda. Als dort eine große Hungersnot ausbrach, beschlossen sie, mit ihren beiden Söhnen ins Ausland zu emigrieren. Nach Moab - dort, so sagte man, würde es noch genug zum Leben geben. Dabei muss man allerdings wissen, dass die Israeliten gar nicht gut auf die Moabiter zu sprechen waren. Es gibt sogar ein Gesetz im Alten Testament, wo es heißt: 5. Mose 23, 4f: „Für immer ausgeschlossen sind alle, die ammonitische oder moabitische Vorfahren haben, selbst wenn sie seit zehn Generationen in Israel leben. Denn diese Völker haben euch nicht herzlich aufgenommen; sie haben euch nicht mit Brot und Wasser versorgt, als ihr aus Ägypten kamt."
Die Asylsuche von Elimelech und Noomi war also eine sehr waghalsige gewesen. Sie konnten aufgrund der Jahrhunderte alten Spannungen zwischen beiden Völker kaum mit einer wohlwollenden Aufnahme rechnen. Doch ihre Not hatte ihnen wohl keinen anderen Ausweg gelassen. Sie handelten so, wie es auch heute viele Flüchtlinge aus Verzweiflung tun. Aber sie erlebten Gott sei Dank trotz aller Bedenken eine gute Aufnahme in der Fremde, denn es heißt, dass sie sich dort in Moab niederließen und heimisch wurden.
Es hätte ja alles so gut werden können! Doch dann folgte für die Familie ein persönlicher Schicksalsschlag auf den anderen. Zuerst starb der Vater und Versorger Elimelech. Gott sei Dank hatte Noomi noch ihre beiden Söhne Machlon und Kiljon. Und die beiden hielten auch weiter an der neuen Heimat fest. Sie heirateten sogar moabitische Frauen, was unter den eben beschriebenen Empfindlichkeiten schon eine starke Sache war. Doch nach 10 Jahren des Sesshaftwerdens geschah dann das Fürchterliche - Machlon und Kiljon, beide starben. Jetzt standen drei Frauen alleine da. Noomi und ihre beiden Schwiegertöchter Orpa und Ruth. Was sollte Noomi jetzt tun? Eine Frau ohne Mann galt in der damaligen Gesellschaft nichts, noch weniger eine israelische Frau in der moabitischen Fremde. Und da sie zudem davon hörte, dass sich in ihrer alten Heimat die wirtschaftlichen Verhältnisse gebessert hatten, beschloss sie, nach Bethlehem zurückzukehren. Das war kein leichter Entschluss. Denn sie würde dort wieder ganz von vorn beginnen müssen. Und sie musste auch mit Spott und berechtigter scharfer Kritik rechnen aufgrund ihres unverzeihlichen Überlaufens zum feindlichen Volk der Moabiter. Doch hatte sie eine andere Möglichkeit? So brach sie auf in diese neue, unsichere Zukunft.
Von den einzigen Lieben, die ihr verblieben waren, musste sie sich zudem trennen. Orpa und Ruth würden in Israel keine Zukunftschancen haben, kein jüdischer Mann würde aufgrund der Gesetzeslage sie heiraten wollen. Das wusste Noomi und darum forderte sie die beiden energisch auf: "Bleibt zurück! Heiratet einen Moabiter und findet so eine gute und sichere Zukunft." Orpa weigerte sich zunächst, kehrte aber dann doch schweren Herzens um. Ruth allerdings konnte das einfach nicht. Trotz nochmaligen Drängens blieb sie bei Noomi und sprach diese starken Worte - heute werden sie oft als Trautext ausgewählt: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott."
Was für ein Bekenntnis, was für ein bewegendes Versprechen! Hatte Ruth nicht deutlich genug erfasst, was dieses Versprechen für Konsequenzen nach sich ziehen würde? Ich glaube nicht. Ich glaube nicht, dass Ruth blauäugig mit Noomi mitgegangen ist, sie wusste, welche Probleme damit auf sie zukommen würden. Warum entschied sie sich aber trotzdem für diesen Weg? Ich sehe da eigentlich nur zwei wirklich plausible Begründungen: Den einen Grund finde ich in ihre Liebe zu ihrer Schwiegermutter, und den anderen Grund in ihrem Hingezogensein zum Gott ihrer Schwiegermutter.
1. Ihre Liebe zu ihrer Schwiegermutter.
Das Verhältnis zwischen Noomi, Orpa und Ruth muss ein außergewöhnlich herzliches gewesen sein. Das spürt man im Bibeltext durch alle Ritzen hindurch. Beim Aufbruch von Noomi in die alte Heimat, heißt es sofort: Und die beiden Schwiegertöchter gingen mit. Da ist kein Zögern zu spüren, sondern nur spontane, uneingeschränkte Solidarität. Wie kam es zu dieser starken Beziehung der drei Frauen? Ich denke, es war wohl vor allem das gemeinsam durchlebte Leid, das sie über die Jahre so fest zusammengeschweißt hatte. Alle drei hatten ihre Männer verloren. Alle drei mussten mit der ähnlichen Trauer fertig werden. Alle drei mussten durch den Schicksalsschlag in eine ungewisse Zukunft blicken. Und die drei Frauen fanden schließlich ihre Stärke darin, dass sie zueinander hielten und sich gegenseitig trösteten und stärkten. Noomi liebte ihre Schwiegertöchter von ganzem Herzen. Das zeigt sich darin, wie sehr sie Orpa und Ruth dazu drängte, sie zu verlassen, obwohl ihr das Herz dabei blutete - sie dachte nur an deren Wohl, nicht an ihres. Und diese Liebe wird im biblischen Text zweimal in V.9 und V. 14 sehr emotional beschrieben, indem sich die Frauen küssten und vor Abschiedsschmerz weinten. Aber auch die Schwiegertöchter Orpa und Ruth liebten ihre Schwiegermutter. Und es ist mir wichtig, das auch für Orpa festzuhalten, obwohl sie schließlich in Moab blieb - dieser Entschluss war mehr als verständlich. Ruth brachte das allerdings nicht über´s Herz. Ihre tiefe Liebe zu Noomi machte es ihr unmöglich, sie alleine ziehen zu lassen.
Das war der eine Grund. Aber ich sehe da noch einen weiteren Grund für ihren folgenschweren Entschluss.
2. Ihr Hingezogensein zum Gott Noomis
Offenbar hatte Ruth durch die Ehe mit ihrem jüdischen Mann und ihre Einbindung in diese jüdische Familie den Gott Israels immer mehr kennen- und schätzengelernt. Und zudem hatte sie den Gott Israels auch noch durch eine sehr offene, aber auch gläubige Familie kennengelernt. Dass es Noomi bei Machlon und Kiljon so anstandslos akzeptiert hatte, dass diese moabitische Frauen heirateten, war schon außergewöhnlich. Und später zeigte Noomi noch einmal, wie wenig vereinnahmend sie dachte, als sie ihren Schwiegertöchtern schweren Herzen nahelegte, dass sie doch bei ihrem Volk und ihrem Gott bleiben sollten. Ein sehr toleranter und wenig vereinnahmender Glaube war das.
Andrerseits hatte Ruth in Noomi auch eine Frau kennengelernt, die voller Vertrauen mit Gott lebte. Sie sah, wie diese mutig ihren Weg weiter ging, obwohl sie so einen harter Schicksalsschlag getroffen hatte. Ruth muss dabei hautnah erlebt haben, wie tragfähig dieser Glaube der Noomi ist. Ob es so war, steht zwar nicht wörtlich im Text drin, aber ich vermute das aufgrund der Zusammenhänge. Auf jeden Fall hatte Ruth im Zusammenleben mit Noomi wohl eine immer größere Nähe zum lebendigen Gott gefunden und sie war schließlich Gott so nahe gekommen, dass sie zu Noomi sagen konnte: "Dein Gott ist mein Gott." Dieses Bekenntnis war nicht nur etwas fromm Dahergesagtes, kein aufgewühltes Nach-Vorne-Gehen nach einer packenden Predigt im Evangelisationszelt, nein, es war die nüchterne Entscheidung einer Frau, die wusste, was das nun für Konsequenzen nach sich ziehen würde. Dein Gott soll nun mein Gott sein. Das war eine Absage an die Religion ihres bisherigen Lebens und das war die Zusage, diesem Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs und Noomis nun ganz zu vertrauen und auf seinen Wegen zu gehen.
Und Gott enttäuschte die Ruth nicht. Ihr mutiger Schritt und ihr Gottvertrauen sollte sich mehr als bezahlt machen. Es lohnt sich, das Buch Ruth nach unserem Predigttext weiterzulesen. Unsere Verse sind ja nur die Ouvertüre zu einer wunderbaren Liebesgeschichte, die Gott aus den Fäden dieser verschlungenen Vorgeschichte geknüpft hat. Gott führte die Ruth in Bethlehem in die Fürsorge des Juden Boas und schließlich auch in seine liebenden Arme. Und ihrer Ehe wurde dann der Sohn Obed geschenkt. Und dem Obed wurde der Isai geschenkt und der war wiederum der Vater von König David. Die moabitische Heidin Ruth wurde also auf diesem verschlungenen Lebensweg zur Urgroßmutter des großen König David. Und nicht nur das: Wenn wir das Matthäusevangelium aufschlagen, so finden wir dort den Stammbaum von Jesus und wer steht dort neben all den aufgezählten Männern drin: Es ist Ruth. Sie nimmt eine ganz besondere Stellung in der göttlichen Heilsgeschichte ein. Was wäre nur gewesen, hätte sie nicht den Mut gehabt, sich für diesen Weg der Liebe zu Noomi und des Vertrauens in den lebendigen Gott zu entscheiden.
Für mich ist die Lebensgeschichte von Ruth wirklich eine Heilsgeschichte. Und zwar eine Heilsgeschichte in dreierlei Hinsicht:
1. Sie führt uns erstens vor Augen, wie Gott selbst aus den aussichtslosesten Lebenssituationen noch Wege eröffnen kann, auf denen das heilt, was total zerbrochen und hoffnungslos erschien. Nicht auszudenken, was Gott auch aus den Bruchstücken deines Lebens machen kann! Gib die Hoffnung nicht auf. Gott kann heilen.
2. Die zweite Dimension dieser Heilsgeschichte im Buch Ruth: Sie zeigt uns, wie wunderbar Menschen füreinander da sein können.
Die schweren Lebenswege hatten die Beziehung von Noomi und Ruth fest zusammengeschweißt. Sie lernten, einander zu helfen und füreinander da zu sein. Das ist aber nicht immer so. Manchmal beobachte ich das Gegenteil: Dass manche Menschen durch schwere Lebenswege hart, selbstbezogen und unsensibel werden. Weil es ihnen schlecht ergangen ist, manchen sie auch anderen das Leben schwer. Doch Ruth und Noomi gingen anders mit ihrem Leid um: Es machte sie sensibel füreinander, sie lernten, sich zu achten mit ihren Bedürfnissen und Wünschen. Das sehe ich auch in ihrer weiteren gemeinsamen Geschichte, die im Buch Ruth beschrieben wird. Da ist keine Spur von Egoismus oder Härte in ihrem Umgang miteinander zu finden.
Die beiden sind übrigens auch ein Vorbild für ein gutes Miteinander der Generationen: die Jüngere respektiert die Ältere, ja sie kümmert sich geradezu aufopferungsvoll um die Ältere, aber die Jüngere darf dann doch ihren eigenen Weg ins Leben gehen, ohne dass die Ältere sich da einmischt oder sie bevormundet und durch Festklammern ausbremst.
Wir sehen unter dem Strich im Miteinander von Ruth und Noomi einen sehr heilvollen Umgang und wir sehen, wie Gott dieses gute Miteinander für beide zum Segen werden lässt. Ja, nicht nur zum Segen für sie selbst, sondern zum Segen für das ganze jüdische Volk und für uns alle, die wir als Jesusnachfolger auf den jüdischen Stammbaum aufgepfropft worden sind.
3. Das ist nämlich der dritte und eigentlich wichtigste Aspekt, inwiefern die Lebensgeschichte von Ruth zugleich Heilsgeschichte geworden ist. Es ist eine Art von ganz früher Missionsgeschichte. Eine Geschichte, in der schon ganz früh aufleuchtet, dass Gottes Heil nicht nur für die Juden, sondern auch für die Heiden gilt. Für alle, die sich dem lebendigen Gott anvertrauen.
"Dein Gott ist mein Gott" , das war das Bekenntnis von Ruth gegenüber Noomi geworden. Nicht durch Druck oder durch Zwang fällte sie diese Entscheidung, sondern aus innerer Überzeugung heraus. So geschieht wahre Bekehrung. Und durch diese Hinwendung zum lebendigen Gott wurde dann eine moabitische Heidin zu einer ganz zentralen Figur in Gottes großer Heilsgeschichte mit dieser Welt.
Im heutigen Wochenspruch verheißt Jesus: "Es werden kommen vom Osten und vom Westen, vom Norden und vom Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes." Ein Stück dieser Verheißung wurde schon vorausgreifend in Ruths Lebensgeschichte Realität. Lange vor Jesus. Und in Ruths Lebensgeschichte deutete sich auch schon zeichenhaft an, was einmal in Gottes Reich vollendete Wirklichkeit sein wird. Eine in der Anbetung Gottes versöhnte Völkerwelt. Mit Noomi und Ruth zeichnete Gott gewissermaßen schon mal die Konturen von einer neuen Welt nach seinem Wunsch. Ein in ihm versöhntes Miteinander. Eine Israelitin und eine Moabiterin. Eine Schwiegermutter und eine Schwiegertochter. Eine Seniorin und eine junge Frau. Sie überwinden Grenzen, die Menschen oft voneinander trennen. Auch die christliche Gemeinde soll ein Ort sein, wo das geschieht: Paulus schreibt: "Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau, denn ihr seid allesamt einer in Christus." Galater 3,28 Und in Gottes Reich wird das einmal vollkommene Wirklichkeit werden. Das ist unsere Hoffnung.
Lasst uns diese in Christus versöhnte Verschiedenheit schon heute leben. Noomi und Ruth sind uns darin ein großes Vorbild. Amen

Lieber Vater im Himmel,
danke für dein Wort. Danke für die Bibel. Danke, dass du uns darin vor Augen malst, was du aus schweren und komplizierten Lebenswegen machen kannst. Wir freuen uns darüber, wie du die Lebenswege von Noomi und Ruth geführt hast. Wir danken dir für die Heilung und den Segen, den du ihnen nach so viel Leid geschenkt hast.
Wir wollen dir auch unser Leben anvertrauen. Wir sehnen uns auch so sehr nach Heilung und neuer Hoffnung. Eröffne denen neue Lebenspespektiven, die kein Licht mehr vor sich sehen. Den Jungen, denen die Zukunft verbaut scheint, aber auch den Alten, die sich nur noch auf die Krankheit und den Tod fokussieren. Wir beten für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Lass sie wie Noomi Menschen finden, die sie trösten und begleiten. Wir beten für das Miteinander in den Familien, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Alten und Jungen, auch zwischen Schwiegereltern und Schwiegerkindern.
Wir beten für das Miteinander in unserer Gemeinde. Lass uns eine Gemeinde sein, in der wir durch dich versöhnt und vereint sind, trotz aller Verschiedenheit. Das bitten wir dich auch für das Miteinander in unserer Kirche und deiner Kirche weltweit.
Wir beten für die Situation in den USA. Wir beten für Präsident Biden, der vor dieser Herkulesaufgabe steht, einer gespaltenen Gesellschaft zur Versöhnung zu helfen. Segne ihn und die neue Administration in ihren Bemühungen.
Wir beten für die vielen Situationen und Länder auf dieser Welt, wo Unfrieden und Hass herrschen zwischen den Menschen und den Menschengruppen. Schenke Bereitschaft zur Umkehr und eröffne Wege der Versöhnung. Segne und stärke die Friedensstifter in aller Welt. Lass dein Reich wachsen inmitten von so viel destruktiver Energie auf dieser Welt.
VATERUNSER
Amen

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