Sodener Passion 2017
Was trennt? Was eint?
Um „Aufbrüche und Grenzen“ ging es am 6. März in einem Dialog zwischen der Ökumene-Referentin der Diozöse Limburg, Brigitte Görgen-Grether, und Pfarrer Dr. Martin Fedler-Raupp, Dekan des Ev. Dekanats Kronberg.
Wer dachte, schon informiert zu sein, hat sich getäuscht. Es war spannend, von den neuen Möglichkeiten für Gemeinschaft und Zusammenarbeit, die sich unter dem Pontifikat von Franziskus geöffnet haben, zu hören. Auch, dass die Einladung der EKD an die deutsche Bischofskonferenz, das Reformationsfest als Christusfest mitzufeiern, mit Freude angenommen wurde, zeigt die Bereitschaft auf beiden Seiten, an den Fehlern der Vergangenheit zu arbeiten. „Healing of memories“ (Heilung von Erinnerungen) ist jetzt dran: Versöhnung mit einer ehrlichen Anerkennung der Differenzen, aber trotzdem in der Gewissheit, dass in dieser sekulären Welt was uns verbindet viel stärker ist, als das was uns trennt. Unter diesem Begriff „Christusfest“ werden in verschiedenen Orten ökumenische Versöhnungsgottesdienste gefeiert und im Frankfurter Dom am 25. August ein Dankgottesdienst. (Weitere Info im Internet unter „Christusfest 2017“.)
Unsere Kirche war von Anfang an führend in der ökumenischen Bewegung – seit der Gründung des Ökumenischen Kirchenrats im 1948 hat es insgesamt 7 Generalsekretäre gegeben und davon waren 3 Methodisten! - und es war in diesem Dialog klar, dass die Gespräche nicht nur zwischen den beiden „großen“ Kirchen stattfinden, sondern dass auch in Deutschland die Freikirchen mit auf dem Weg sind zum gemeinsamen Zeugnis und Dienst.
Für uns persönlich ist es nicht nur interessant, sondern auch geistlich bereichernd, über den eigenen Tellerrand zu schauen, uns zu informieren und die Spiritualität unserer Mitchrist(inn)en zu erleben. Eine Einsicht: Wenn wir bei Gott sind, werden wir vollkommen und eins sein. Aber wir müssen nicht auf das zukünftige Reich warten. Ein Vorgeschmack der Einheit im Geist können wir hier schon haben. Wir haben das Glück, dass es hier im Ort eine lebendige und aktive Ökumene gibt. Ich möchte ermutigen, an weiteren Veranstaltungen der Sodener Passion teilzunehmen (Blätter liegen aus) und die „heilige christliche Kirche“ aus anderen Blickwinkeln zu erleben.
Catherine Schwabe