Konzert des Chores EPHATA am 13.02.2015

In allem klingt Gott

Während ich diesen Bericht verfasse, höre ich im Hintergrund einen Live-Mitschnitt des Chorkonzerts (Internet:EmK-Friedrichsdorf-Konzerte) und tauche nochmals ein in die wunderbare Klangwelt, die alle Zuhörer erfasste und begeisterte. Der Chor Ephata at its best!

Chorleiter Benedikt Baum begrüßte die Gäste mit launigen Worten: „Willkommen an Bord der MS Ephata. Wir befinden uns noch in trauten Gewässern, doch hier ist schon alles klar zum Auslaufen. Skipper und Maschinist sind bereit, der Funker ist auf seinem Platz, die Mannschaft ist mit allen Wassern gewaschen und garantiert stocknüchtern. Also Leinen los für eine Expedition zur Erforschung des Klanges.“ Mit seinem Konzertprogramm „In allem klingt Gott“ bewies der gemischte Chor Ephata, wie groß und vielfältig sein Repertoire ist.

Mit Michael Braaz am Klavier begann der Chor mit einer traditionellen arabischen Musik „Yarabba Ssalami – Du Gott des Friedens, gieß deinen Frieden auf uns“. Es folgten die Vertrauenslieder „Gott deine Liebe reicht weit“, „Solange wir von dir Geschichten erzählen“ und „Jesu meine Freude“. Die bekannte Antifon „Ubi caritas et amor“ folgte in der Fassung „Wo Güte und Liebe herrschen“, nach einem anonymen Text aus dem 10. Jahrhundert.

Die MS Ephata steuerte dann musikalisch Südamerika an. Und Leonie Minor (13) bot moderne Flötensoli an: Sprechen und Flöte, spielen gleichzeitig mit zwei Flöten an den Lippen. Tatsächlich eine Erforschung neuer Klänge, das Publikum war begeistert.

Der musikalische Dampfer fuhr dann an der Küste Südafrikas entlang, Benedikt Baum rief uns Zuhörer zur Unterstützung auf.

 „Wir brauchen echte Urwaldgeräusche“ gab er vor und teilte die Zuschauergruppen auf nach Vogelgezwitscher, Schlangenzischen, Affenfamilie und Elefanten bis in die letzten Reihen. Das war der richtige Hintergrund für die Hymne Afrikas „Nkosi Sikelel i Africa – Herr segne Afrika“ sowie das Erntedanklied „Balia di Sehú“.

Spielerisch leicht waren Flötenmelodien erklungen, fröhliche Rhythmen, Stimmengewirr, Geflüster und verschiedene Geräusche hatten sich vermischt. Dann wurde es wild und ekstatisch, Percussion war angesagt. Auf allem, was da herumstand und lag, wurde heftig getrommelt und geschlagen: Ein Abflussrohr, ein Schlitten, Flaschen, Töpfe und sogar eine Wärmeflasche wurden zu Musikinstrumenten. Die afrikanische Djembe fehlte auch nicht. Musik: Florian Baum.

Nun wurde es wieder ruhiger auf dem Schiff, die MS Ephata lief in Neuenhain ein. 54 Sängerinnen und Sänger nahmen Abschied mit den Liedern „Ich glaube“ und „Die Liebe hört nicht auf“. Ganz unterschiedliche Töne hatte der Chor zu Gehör gebracht, durch ein Meer von Klängen war er geschippert und hat uns in diesem Gott fühlbar nahegebracht. Ein gesungener Segen entließ uns dankbar und tief berührt in die Nacht.

Die Kollekte war für die Flüchtlingsarbeit der EmK-Friedrichsdorf bestimmt.

Das reichhaltige „Pot-Luck“ in den unteren Räumen stammte aus der Bordküche der EmK-Neuenhain und sorgte dafür, dass diese klangvolle Begegnung nun auch noch in hohen Tönen über unsere Geschmackssinne gelobt wurde.

Ein unvergesslicher Abend!

Esther Baum-Schaller

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