Festkonzert am 13.05.2017 zum 150-jährigen Jubiläum
Da berühren sich Himmel und Erde
Mit einem bewegenden Festkonzert zum 150-jährigen Jubiläum unserer Gemeinde in Neuenhain haben die 34 Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores und die 14 Blechbläser des Posaunenchores die Herzen der Besucher erreicht. Das zeigte sich an den „Standing Ovations“ nach dem Schlusslied des Chores und an den zwei Zugaben, die die knapp 200 Zuhörer mit rhythmischem Applaus forderten.
Ein festliches „Concerto“ der Blechbläser eröffnete das Konzert. Unser Posaunenchor sowie auch der Chor fanden tatkräftige Unterstützung durch einige Bläser bzw. Sänger aus der EmK in Frankfurt-Höchst. Die Bläser unter der Leitung von Christoph Sckuhr zeigten die ganze Bandbreite ihres Könnens: ob eher meditatives Stück oder der flotte Swing des letzten Beitrags „There’s a meeting here tonight“, sie wussten ihre Zuhörerschaft zu begeistern und setzten immer wieder Glanzpunkte!
Der Chor bewältigte mit 11 Liedbeiträgen plus 2 Zugaben ein großes Pensum. Doch den Sängern war keine Schwäche anzumerken. Im Gegenteil: die mit viel Herz, Engagement und Lebendigkeit vorgetragenen, teilweise sehr rhythmusbetonten Lieder versetzten auch die Zuhörer in innere und äußere Bewegung. Patrick Zeier am Klavier, der sämtliche Lieder nicht nur begleitete, sondern darüber hinaus zentrale Stütze und Impulsgeber war, meisterte diese Aufgabe wie immer souverän und absolut verlässlich. Noah Schuler mit seiner sehr musikalisch und einfühlsam gespielten Cajón ersetzte ein ganzes Schlagzeug. Es ist für mich immer wieder faszinierend, wie viele Klangfarben und kreative rhythmische Elemente er aus diesem einen Holzkasten herauszaubert. Fantastisch! Weitere Bereicherung erhielt das Klangbild der Chorbeiträge durch den schönen Geigenton von Constanze Bragulla.
Die Leitung des Gemischten Chores hatte Dr. Arnd Schuler, der es immer wieder versteht, die Musizierenden zu einem geschlossenen Klangbild zu vereinen und durch die musikalische Gestaltung der Lieder ihre tiefgehenden Aussagen dem Zuhörer bis ans Herz gehen zu lassen. Sein mit professionellem Ton vorgetragenes Querflötensolo sowie die ganz besonderen Klänge seiner Sopran-Blockflöte waren weitere Highlights!
Die Chorlieder sprachen viele Bereiche des Glaubenslebens an, z. B. „Lasst uns Gott miteinander preisen“ (Lobpreis), „Ich glaube, dass Gott meine Sehnsucht kennt“ (Bekenntnis), „Von allen Seiten umgibst du mich“ (Zuspruch) und „Kehr bei uns ein“ (Bitte). Zusammen mit den nachdenklich stimmenden Worten von Pastor Clemens Klingel spendeten sie Trost, Freude und Zuversicht.
Das Ninive-Lied „Wo Menschen sich vergessen“ wurde gemeinsam vom Chor und den Bläsern unter Einbeziehung der Besucher musiziert. Sein Refrain war namensgebend für das Konzert. Dort heißt es in der dritten Strophe: „Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden, und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.“ Gerade dieser Text ist in unserer durch religiös motivierte Feindseligkeiten, Rassismus und Terrorismus bedrohten Gegenwart aktueller denn je.
Hermann Baum