Abschied von Pastorin Cornelia Trick († 03.10.2021)

Das Höchste meines Lebens ist: dich kennen, Herr.
Das Höchste meines Lebens ist: dich lieben, Herr.
Das Höchste meines Lebens ist: dir dienen, Herr.

 

Dieser Liedtext auf der Traueranzeige hat mich sehr berührt, beschreibt er doch ganz genau das, was sich in Cornelias Denken und Handeln widerspiegelte.

Nur gut drei Monate blieben ihr von der Diagnose bis zum Tod. Das ist kaum vorstellbar und bis heute für mich unbegreiflich.

1987 kam Cornelia Trick als Praktikantin zu Pastor Reiner Lange auf den Bezirk Frankfurt-Ebenezer, zu dem unsere Gemeinde Neuenhain gehörte. Kurz zuvor hatte sie Ulrich Trick geheiratet und die beiden bezogen die damals kircheneigene Wohnung im Rother Weingartenweg 50 in Neuenhain. 1990 wurde Cornelia zur Pastorin der Evangelisch-methodistischen Kirche ordiniert. Ihre Arbeit war geprägt von einer großen Lebendigkeit und Leidenschaft für ihren Dienst für Gott und dem immer zugewandten Umgang mit Menschen jeden Alters. Pastor Lange sagte mir bei der Beisetzung von Cornelia: „Sie war meine erste Praktikantin - und meine beste“.

Als unsere Gemeinde 1998 ein eigenständiger Bezirk wurde, bekam Cornelia die Dienstzuweisung als Leitende Pastorin. In den folgenden Jahren erlebte ich Wachstum und viel Lebendigkeit in der Gemeinde, stark mitgeprägt durch die vielseitigen, u.a. auch musikalischen Talente von Ulrich, Cornelia, Johanna und Susanne, die sie über die Jahre ihres Hierseins in die Gemeinde einbrachten.

2013 erhielt Cornelia eine neue Dienstzuweisung für die Gemeinde Brombach. Bis heute können wir noch die Segensspuren ihrer Dienstzeit in der Neuenhainer Gemeinde spüren, das erfüllt mit großer Dankbarkeit.

Dass Cornelia die 3. Strophe des Liedes auf der Traueranzeige aus tiefster Überzeugung gelebt hat, war in ihren letzten Lebensmonaten ganz besonders zu spüren.

Als sie, wie sie es selbst beschrieben hat, „aus dem fahrenden Zug“ geworfen wurde, nutzte sie bei allem körperlichen Leid, das sie tragen musste, die ihr verbliebene Zeit, um in ihrem Wohnzimmer täglich Besuch zu bekommen und das weiterzugeben, was in ihrem Leben „das Höchste“ war.

Jutta Hirte

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