Weltgebetstag 2017 - Was ist denn fair?

Logo des Weltgebetstages 2017

Dieser Frage stellten sich 48 Frauen und Männer aus der Neuenhainer Ökumene am 3. März 2017 – dem Weltgebetstag -  in unseren Gemeinderäumen. Diesmal haben uns die philippinischen Frauen mit ihren alltäglichen Sorgen und Nöten konfrontiert, und uns hineingenommen in eine Gebetsordnung mit politischer Brisanz.

Ist es fair, dass nach wie vor 5000 Bauern kein eigenes Landrecht haben und mit ihrem Leben bezahlen, falls sie sich dafür einsetzen?

Ist es fair, dass nach wie vor Frauen in Dienstleistungsjobs im In- und Ausland seelisch und körperlich ausgebeutet werden und kein Recht auf Selbstbestimmung haben, geschwiege denn von der Regierung Schutz und Recht erhalten, wenn sie diese dringend benötigen?

Ist es fair, dass die gespendeten Gelder nach Taifunkatastrophen nicht bei den Ärmsten ankommen, um eine neue Existenz aufzubauen?

Die Menschen des 7000 Inselstaates sind nach wie vor von Hunger und Elend bedroht, trotz vieler kirchlicher Hilfsorganisationen, die sich um Nahrung und Bildung der Bevölkerung sorgen. Auch die weltweite Methodistenkirche ist an der Seite der katholischen und lutherischen Kirchen auf den Philippinen tätig.

Es ist interessant, dass die philippinischen Frauen das Gleichnis Mt.20, 1-16 vom Weinbesitzer gewählt haben, der vom Morgen bis zum Abend sich immer wieder Arbeiter sucht und ihnen allen am Abend den gleichen Lohn gibt. Ist das fair? Welche Kriterien führen zu Gottes Handeln? Welchen Maßstab legen wir an die Leistung eines Jeden? Ist der, der Arbeit hat ein besserer Mensch als der Arbeitssuchende/Arbeitslose? Was macht uns neidisch auf unser Gegenüber? Hat er oder sie mehr von Gott erhalten als ich, obwohl ich doch….?

Anregungen, den eigenen Maßstab zu überprüfen und sich Gottes großzügigem, unberechenbarem Handeln gewiss zu werden. Die Einladung, ein „Murmel-Zweier-Gespräch“ dazu zu führen, wurde von den Anwesenden aktiv genutzt.

Weltgebetstqag 2017 in der EmK Neuenhain im TaunusDAGYAW, ist eine philippinische Tradition, die dafür sorgt, dass jeder jedem, z.B. bei der Reisernte hilft, ohne finanziellen Lohn zu erhalten, aber als Dank Reis für die Familie. Dieses DAGYAW soll auch für uns eine Motivation sein, uns gegenseitig Hilfe zukommen zu lassen,  für Andere da zu sein, ohne den Anspruch auf Gegenleistung. Das wäre ein Leben nach Gottes Maßstab von  Großzügigkeit und bedingungsloser Liebe.

Wieder hat sich unser Gemeindezentrum als Wohlfühlort erwiesen. Mit köstlichen Speisen, die das Vorbereitungsteam für alle Gäste zubereitet hatte, klang der bewegende Abend im Kaminzimmer aus. Von allen Seiten hörte das Team Lob und Dank für die Aufbereitung dieses ökumenischen Zusammenseins mit 70jähriger, weltweiter Tradition.

Unter dem Motto: „Informiert beten - betend handeln“ können wir  390 € Kollekte zur Projektarbeit des Weltgebetstags beisteuern. Das freut uns sehr!

Esther Schaller

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